Sardinien vegan – Erfahrungsbericht und vegane italienische Rezepte

Sardinien vegan erleben. Mein Freund und ich starten heute in unseren Camping-Outdoor-Urlaub nach Sardinien und möchten herausfinden, wie und ob man hier gut vegan essen gehen kann.

Wir sind in der Nach-Saison unterwegs, d.h. weit nach den Sommerferien, wenn die ganzen Familien abgereist sind – und es aber gleichzeitig noch schön warm ist.

Toll an diesem Zeitpunkt ist auch, dass wir an Sardiniens’ Küsten und Stränden wild campen dürfen. In der Hochsaison jagen dich die Behörden nämlich davon und du musst auf volle und enge Campingplätze stehen. Vegan essen auf Sardinien wird für uns einfach oder schwer, wir werden sehen. 😉

Perfekt gerüstet mit dem Campingbus des Schwiegervaters werden wir unterwegs sein und freuen uns auf viele Tage im noch sommerlichen Italien – während es in München schon grau, nass und kühl wird. Wir haben die Mountainbikes dabei, Wander- und Laufschuhe und viel Hoffnung auf einen wohlwollenden Wettergott.

Strand Sardinien

Strand Sardinien

Erste Station Florenz – Kaffee, vegane Croissants und Öko-Notizbücher

Sardinien erreichst du nur mit der Fähre, also wollen wir bis Livorno fahren und von dort übersetzen (Genua ist auch möglich). Weil wir es nicht eilig haben und die 7 Stunden Fahrt nicht auf einmal durchfahren wollen, unterbrechen wir die Strecke für eine Nacht in einem Minidorf kurz vor Florenz.

Wir sind erst nachmittags in München losgefahren und wären dann gegen frühen Abend bereit für unseren Campingstellplatz gewesen. Leider hatte dieser nicht mehr geöffnet und bereits für den Winter zugemacht, das Wasser war überall abgedreht, die Schranke unten. Egal! Wir übernachten einfach auf der Wiese davor und sparen uns so auch noch die Kosten.

Am nächsten Morgen fahren wir auf der Panoramica-Autobahn (wunderschöne Aussichten auf toskanische Hügel) weiter nach Florenz. Ich war noch nie dort und möchte die Stadt gerne erkunden. Weil wir zu faul für Kaffeekochen im Camper waren und davon ausgehen, in Florenz sowieso guten Kaffee zu bekommen, marschieren wir früh morgens in den Stadtkern.

Ein glücklicher Zufall führt uns nicht direkt in die nächste Pasticceria, sondern in einen Buchladen mit Café namens „RED“: Einheimische sitzen Kaffee-schlürfend davor, das ist der beste Qualitätsbeweis. Also nichts wie rein, für uns gibt es einen Americano für 1,50 €, die Mandelmilch gratis dazu (!).  In der Auslage lachen mich vegane Croissants an, aber ich habe gerade erst meine Haferflocken mit der mitgebrachten deutschen Hafermilch gefrühstückt.

Veganes Cafe Red-Cafe-Florenz

Veganes Cafe Red-Cafe-Florenz

Der Kaffee schmeckt prima -  und dann erliege ich doch noch einer Leidenschaft: nicht den veganen Croissants, sondern hübschen Öko-Papier-Notizbüchern (Sammelobjekte!).

Die müssen einfach mit. Der RED Kaffee- und Buchladen entspricht zwar nicht dem klassischen italienischen Café, konnte dabei aber mit den veganen Produkten, günstigen Preisen und natürlich der Bücherauslage absolut bei mir punkten.

Veganes auf dem Markt nahe der Ponte Vecchio

Wir lassen uns weiter durch Florenz treiben. Es ist erstaunlich viel los für diese Jahreszeit und stolpern über einen netten kleinen Platz in der Nähe der Ponte Vecchio, es ist gerade Markt. Lokale Köstlichkeiten locken die Besucher, es gibt auch handgemachte Filzbekleidung für Kinder, handgewebte Sandalen aus Lederschnüren und vieles mehr.

Wie es dieser Tag so will, stolpere ich über einen „Tutto vegan“-Stand, der veganes Brot und süße Leckereien verkauft. Aus Maismehl, mit Kokosfett, reichlich Nüssen und natürlich sehr viel Liebe gebacken, das sieht man sofort. (PS: kennst du schon mein Rezept für vegane Waffeln? Ebenso süß und lecker!!) Dieser hübsche kleine Markt ist meine klare zweite Empfehlung in Florenz.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz stoppen wir auf einen kurzen Espresso und genehmigen uns ein süßes Ministücken, ich wähle Mandel-Marzipan und bin insgesamt überrascht, so viel Veganes in Florenz zu finden. Damit habe ich nicht gerechnet.

Abends setzen wir mit der Fähre nach Sardinien über, wir werden ca. zwei Wochen auf der Insel verbringen. Die Fahrt dauert die ganze Nacht und wir campieren auf Deck, schließlich haben wir alle Campingsachen dabei und das Schlafen unter freiem Himmel ist ein kleiner Geheimtipp (Kabinenkosten sparen!). Am frühen Morgen ist auf dem Schiff wie erwartet nur ein Espresso zu haben, der ist allerdings richtig gut.

Erste Eindrücke vom Camping-Leben auf Sardinien: Windsurfen und Delfine 

Im Morgengrauen um 7 Uhr fahren wir in Olbia von der Fähre in Richtung Port Pollo, das ist ca. 30km entfernt.  Dort angekommen stürmen wir den Supermarkt „Dettorimarket“ – und ich werde gleich ernüchtert:

das einzig vegane Produkt ist ein neutraler Soja-Joghurt mit sehr viel zugesetztem Zucker. Ich nehme ihn dennoch mit und teste ihn. Er ist lecker, ich würde ihn aber nicht nochmal kaufen, einfach zu süß und ungesund.

Irgendwie erahne ich schon hier, dass es ziemlich schlau war, in Deutschland noch groß eingekauft zu haben: Hafermilch, Tofu und vegane Würstchen werde ich auf der Insel wahrscheinlich nicht so schnell finden – und auf den einsamen Campingplätzen und in der Natur müssten wir also dank Einkauf gut überleben können. Auf „Gemüse-pur“ habe ich nämlich nicht dauerhaft Lust. 😉

Wir bekommen einen super Stellplatz auf einem noch geöffneten Campingplatz, der uns mit warmem Wasser, erstklassiger Lage auf einer kleinen Halbinsel (Isola di Gabbiani) und einigermaßen schnellem W-Lan versorgt. Mein Freund kann noch Windsurf-Material ausleihen und versucht sich nach mehreren Jahren Pause mal wieder auf dem Wasser.

Die Bucht ist dafür bekannt und gut besucht, sogar ein Kitesurf Contest findet am nächsten Tag statt. Wir schauen bewundernd zu – für einen normalen Strandtag ist es zu ungemütlich.

Das Flair allerdings ist toll: Surfer-Cafés und -Hütten laden zum Nachmittags-Snack (leider wenig Veganes) und Bier & Cocktails ein. Es sind genügend Touristen da, um ein lebendiges Treiben zu haben. Und dann sehen wir auch noch Delfine, die in die Bucht schwimmen – mein absolutes Highlight.

Vegane Realität – vegan unterwegs auf Sardinien

Bereits an diesen ersten Tagen in Porto Pollo hatte ich meine (berechtigten) Bedenken, dass es mit veganem Essen und vor allem Essengehen auf Sardinien zu unserer Reisezeit nicht sehr gut bestellt sein würde. Es ist Mitte Oktober, d.h. absolute Nach-Saison.

Weil wir allerdings mit dem Campervan und damit inkludiertem Kühlschrank unterwegs sind, können wir prima Selbstversorger sein und vegan kochen – das macht uns autonom. Gleichzeitig wäre ab uns zu ein Eis oder frisches Pizzabrot schon eine tolle Sache.

Zu Beginn der Reise habe ich in weiser Voraussicht den Van mit Tofu, Hafermilch, roten Linsen, Hirse, veganen Brotaufstrichen und Riegeln vollgeladen.

Das erweist sich nämlich nun zum zweiten Mal als sehr schlau: gleich im nächsten Supermarkt (PAM) ist das Einzige, was ich finden kann, schon wieder der zuckerhaltige Sojajoghurt – den ich nun stehen lasse. Unser Motto „Vegan Urlaub machen“ wäre bereits hier zur veganen Joghurt-Diät geworden.

Ich bin froh um meinen Tofu, denn zugegebenermaßen lege ich schon Wert darauf, mich nicht wochenlang nur von Nudeln (Kohlehydrat-Alarm!) und purem Gemüse (langweilig) zu ernähren.

Mal sehen, was uns noch in anderen Supermärkten erwartet. Bio-Supermärkte habe ich übrigens bisher nur einen einzigen gesehen, der hatte allerdings geschlossen.

Wild campen an paradiesischen Küsten in der Einsamkeit

Am vierten Tag auf Sardinien verlassen wir Porto Pollo und den tollen Campingplatz und fahren kleine, wunderhübsche Küstensträßchen in Richtung Süden.

Die nächsten Nächte übernachten wir im Nirgendwo, immer maximal 30 Meter vom Meer entfernt, ohne Wasser, ohne Strom, ohne die Möglichkeit, irgendwo Essen zu kaufen.

Geahnt hatten wir es irgendwie schon, aber dass die Orte tatsächlich wie ausgestorben sein würden, das hatten wir nicht erwartet. Kein einziges geöffnetes Restaurant, keine geöffnete Trattoria, nicht mal offene Eisdielen!

Kueste Sardinien

Küste Sardinien

In einer Woche Sardinien haben wir kein einziges Mal Pizza gegessen, kein Eis bzw. Sorbet gekauft. Die im Tourismus beschäftigten Sarden haben nun wohl selbst Urlaub – wahrscheinlich bis März, wenn die ersten Touristen in einer angemessenen Anzahl zurückkommen.

Ein bisschen stört uns das schon, wir wären gerne mal in ein Restaurant gegangen und hätten lebendige Orte entdeckt. Gleichzeitig haben wir die wundervollsten Strände mit weißem Sand und Badewannen-Wasser bis auf ein, zwei Menschen und seltsamerweise immer auch mindestens eine deutsche Familie, komplett für uns.

Sonnenaufgang Sardinien

Sonnenaufgang Sardinien

Selbstversorger werden - Lokale Kostbarkeiten abseits von Restaurants

Nächster Stopp ist Alghero (unbedingt anschauen, Ryanair fliegt hierher!), ein hübsches kleines Städtchen, das tatsächlich lebendig und voller beschäftigter Einheimischer ist. Wir trinken im Stehen Espresso und hüpfen in die Foccacceria am Eck:

ich kaufe gleich zwei, eins mit Rosmarin, das andere mit Oliven, noch triefend von Öl. Das wird ein leckerer Snack zwischendurch, ich freue mich über die Entdeckung. In den kommenden Tagen werden wir noch ein zwei mehr von diesen lokalen kleinen Läden entdecken, in denen es sogar frische Nudeln, tolle gebackene Snacks und einfach die besten luftigsten Foccaccen gibt, die ich je gegessen habe.

Wie es den Italienern nur gelingt, aus fünf Zutaten (Mehl, Hefe, Salz, Bier + Zutat x) eine so schmackhafte Sache zu machen... eine Kunst!

Veganes Produkt foccaccia-la-maddalena

Veganes Produkt foccaccia-la-maddalena

Wir besuchen noch einen örtlichen Markt in Santa Teresa, es sind vielleicht zehn Marktstände. Ich kaufe scharf angemachte Oliven, was wir erst später hechelnd herausfinden, und sardische Riesen-Nektarinen, die leider etwas mehlig waren.

Sardische Küstenstraßen und Schwimmen

Weitere kleine Bergstraßen und viiiiiiele Kurven später erreichen wir die „Costa Verde“ im südlichen Westen. Die ist ein (einsamer) Traum: die Küstenstraße ist bis auf uns vollständig unbefahren und wie ein mediterraner „Highway Number 1“. Wir bewegen uns entlang der Berge, durch kleine bunte Orte, immer mit Blick auf das weite Meer.

Wir stoppen an Stränden und Buchten, fotografieren viel und genießen das Einschlafen bei Meeresrauschen. Milde Temperaturen (im Norden um die 15 Grad, mittlerweile ganz im Süden ca. 22) erlauben uns, noch draußen sitzend das Selbstgekochte zu essen und die wundervollen, teils unglaublich romantischen Sonnenuntergänge zu bestaunen. Dann allerdings wird es schnell dunkel – klar, es ist Ende Oktober.

Am nächsten Tag entdecken wir einen Karibik-Strand, der bis auf drei weitere Menschen völlig verlassen ist. Und weil uns die Sonne tatsächlich 29 Grad spendet, springen wir ins türkisblaue Meer und können unser Glück kaum fassen.

Kueste Sardinien

Küste Sardinien

Nach der ersten Woche auf Sardinien müssen wir uns nun also tatsächlich mit der Realität als Selbstversorger anfreunden: wir sehen so viele tolle und ansprechende Lokale, Cafés und Restaurants – die leider alle geschlossen haben.

Es gelingt uns immerhin, auch den selbstgemalten hölzernen Werbeschildern „Trattoria da Enzo - hausgemachte Weine und Oliven“ entlang den schönsten Nebenstraßen nicht mehr ganz so sehnsüchtig wie am Anfang nachzublicken.

In der Hochsaison wird eine völlig andere Stimmung als jetzt auf der Insel herrschen: lebendig, quirlig und voller Menschen, die sich auf die Leckereien stürzen können.

Supermarkt Empfehlungen & Entdeckungen 

Im quasi „letzten“ Supermarkt vor unserer nächsten Campingstation werden wir dann aber überrascht: der „Eurospin“ hat tatsächlich vegetarische Bratlinge, Soja- und Reismilch (sogar mit Vanille- oder Schokogeschmack ). Ich hatte ihn als Billig-Markt-will-ich-nicht-besuchen schon vor dem Betreten verurteilt. Unsere zur Neige gehenden Reserven können wir jetzt endlich auffüllen.

Eurospin - vegan einkaufen

Eurospin - vegan einkaufen

Wir testen auch frische Nudeln und sardische Süßspeisen. Es gibt zwar keine Bio-Produkte dafür eine gute Auswahl sogar an glutenfreien Broten, tollen Linsen-Mischungen und zahlreichen frischen Nudel-Varianten ohne Ei. Wir haben Ravioli mit gegrilltem Gemüse gekauft und nur mit Olivenöl gegessen, das war toll.

Vegan Sardinien entdecken ist nicht wirklich ein einfaches Unterfangen - morgen fahren wir nach Cagliari, dort soll es ein veganes Restaurant geben – mal sehen ob es geöffnet hat.

Cagliari, Vegan Universo und Weiterfahrt an den Golfo Orisei

Wir erreichen nach 3 erneuten Wild-Campen-Tagen etwas zerzaust die größte Stadt Sardiniens: Cagliari. Von dort fahren Fähren nach Rom, Neapel und Sizilien. Die Altstadt ist voll mit Cafés und Restaurants, zur Mittagszeit essen die Business-Menschen und wir werden gelockt, ebenso an einem Tisch Platz zu nehmen.

Auf meinem Plan steht allerdings das Restaurant „Vegan Universo “, das wir dann auch etwas abseits finden – nur einladend ist es nicht. Auf der Karte sind Speisen abgebildet, die unseren Geschmack irgendwie nicht treffen wollen, das Ambiente innen wirkt eher kühl:

Wir entschließen uns spontan, wieder in eine kleine Bäckerei zu gehen und uns typische Mehlspeisen zu kaufen: ein Kringel gefüllt mit Erbsen und ein Focaccia, klar.

Cagliari Baeckerei vegan

Cagliari Bäckerei vegan

Cagliari gefällt uns nicht besonders, wir fahren weiter an den Golfo Orisei und wieder zurück in die verlassene Natur. In einem Bergdorf zeigt ein Schild noch weiter bergauf in den Nationalpark, wir fahren zu „Il Refugio“ im Nationalpark Orisei und übernachten auf einer tollen Hochebene, zwischen Eseln, Pferden, Kühen und freilaufenden Ziegen.

Wilde Esel Sardinien

Wilde Esel Sardinien

Am Abend gibt es typisch sardisches Essen (endlich!): Papierbrot (Rezept am Beitragsende), dazu gegrillte Zucchini, Aubergine und eingelegte Artischocken als Vorspeise, dazu Hauswein. Als Hauptgericht nehmen wir Nudeln mit Ricotta – ich esse Spaghetti mit Pesto. Es ist so so lecker, wir sind glücklich und leicht beschwipst, als wir in den Camper zum Schlafen klettern.

Il refugio coloritze essen

Il refugio coloritze essen

Il Rifugio Coloritze

Il Rifugio Coloritze

Typisch für ein sardisches Essen ist es, in der Gemeinschaft der ganzen Familie zu sein und mindestens 4 Stunden lang zusammenzusitzen, zu lachen und zu streiten und ordentlich zu futtern:  mit „Primi“, dem ersten Gang, dann Pasta und Secondi, anschließend Dessert, dann Kaffee und Käse am Ende. Das haben wir natürlich teilweise ausgelassen, ich war eigentlich schon nach der Vorspeise satt.

Nicht fehlen darf typischerweise übrigens zum Abschluss ein Limoncello oder Schnaps für die Verdauung.

Am nächsten Morgen wandern wir gegen eine Gebühr von 6€ an die Bucht „Cala Coloritzé“, die uns so türkis entgegen leuchtet, dass wir es kaum fassen können:

Ende der Reise, Fazit und kulinarische Tradition Sardiniens

Wir bleiben noch für ein paar Tage auf der Insel, bis wir zurück in die Heimat müssen. Für alle Camping-Urlauber und Natur-Liebhaber kann ich Sardinien wärmstens weiterempfehlen – gerne auch zur Neben- und Nachsaison.

Denk nur bitte dran, genügend Essen von Zuhause mitzunehmen – oder du stoppst am großen Einkaufszentrum in Olbia, auch dort gibt es genügend vegane Produkte, die für Selbstversorger ideal sind.

Dieses Einkaufszentrum habe ich leider erst bei unserer Abfahrt entdeckt. Ich würde mich beim nächsten Mal unbedingt dort versorgen und auch viele sardische Spezialitäten mitnehmen.

Hier habe ich noch einige typisch sardische Rezepte für dich und etwas Info zur sardischen Kulinarik:

Genau wie die sardische Familientradition mit viel gemeinsam Zusammensitzen hat auch die Kulinarik Sardiniens ihre Tradition: Ursprünglich war sie mit der Hirtenkultur verbunden und hat dann auch die Gerichte der Fischer mit verschiedenen Meeresgerichten miteinbezogen. Früher war Sardinien vor allem im Landesinneren bevölkert und eher weniger am Meer, das kam dann erst später nach – und damit auch die Zutaten.

Wenn die Hirten mit den Herden für lange Zeiten auf der Weide blieben, brauchten sie einfache und nahrhafte Speisen, die sich bequem transportieren ließen und hohen wie niedrigen Temperaturen standhielten.

Daher gibt es viele gereifte Käsesorten und getrocknete Wurstwaren – und vor allem das berühmte „pane carasau“, das Papierbrot, das ich im „Il Rifugio“ probiert habe. Das sind hauchdünne und ganz leichte Brotfladen, die sich sehr gut mitnehmen lassen.

Nudeln sind natürlich auch auf Sardinien super wichtig, hier gibt es drei bedeutende Gerichte: „Malloreddus“ (mit Safran gewürzte kleine Nudeln in Tomatensoße und Pecorino), dann die „Culingiones“, das sind Ravioli, die ebenso mit Safran und Pfeffer gemacht – und dann mit Spinat, Pecorino  und Ei gefüllt werden (Rezept am Beitragsende in veganer Variante). Als dritte typische Art gibt es die Spaghetti mit Krabbensoße und Chili.

Wichtig ist natürlich für Sardinien der Schafskäse, der auch als „Sebada“ (frittierte Teigtasche) im Dessert mit Honig verwendet wird. Ich würde darauf verzichten (klar) und mir eher einen „Mirto“ genehmigen: das ist ein süßer Likör aus Myrte, den es nur auf Sardinien gibt und der sehr speziell und lecker schmeckt.

Meine veganen sardischen Rezepte für dich zum Ausprobieren


Vegane Kastaniensuppe

vegane Kastaniensuppe

Vegane Kastaniensuppe

Zutaten für vegane Kastaniensuppe

als Vorspeise für 4 Personen

  • 500 g vorgekochte Maroni
  • 1 Messerspitze Safran in Fäden
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 5 EL Olivenöl
  • 3 Zweige Rosmarin
  • 1 Glas sardischer Rotwein Cannonau 
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 1 l vegane Sahne
  • Grobes Meersalz
  • Schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Zwiebel und Knoblauch schälen und in grobe Würfel schneiden. Olivenöl in einem flachen Topf auf mittlere Hitze erwärmen, Zwiebeln und Knoblauch glasig dünsten.

Die Kastanien und Rosmarinzweige zugeben und mit dem Rotwein ablöschen. Hitze erhöhen und alle einreduzieren lassen. Dann mit der Gemüsebrühe auffüllen. Alles ca. 30 min leicht köcheln lassen. Den Safran in einer Tasse mit warmem Wasser ziehen lassen.

Dann die Rosmarinzweige entfernen und die Suppe mit dem Stabmixer pürieren, Safran Wasser und Sahne zugeben und unterrühren. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Fertig.

Rezept für veganes Papierbrot:

Zutaten für veganes Papierbrot

Für 4 Personen

Pane Carasau - vegan Sardinien

Pane Carasau - vegan Sardinien

  • 250 g Weizenmehl
  • 250 g Hartweizengrieß
  • 1 Packung Hefe
  • 300 ml Wasser
  • 10 g Salz 
  • 4-6 Bögen Backpapier

Das Weizenmehl in eine Schüssel sieben, mit Hartweizengrieß mischen. Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen und mit Salz zum Mehl in die Schüssel geben. Den Teig kneten und ca. 4 Stunden an einem warmen Platz (über 20°C) abgedeckt gehen lassen.

Den Teig vierteln, durchkneten und dann kreisrund hauchdünn ausrollen.

Dann das Backpapier zu Hilfe nehmen und die dünnen Scheiben getrennt stapeln. Erneut etwa eine halbe Stunde zugedeckt gehen lassen.

Den Backofen auf Maximalstufe vorheizen. Den Teig nacheinander backen bis er zu Kugeln aufgeht (ca. 1 Minute), herausnehmen und halbieren und wieder mit Backpapier getrennt stapeln – auskühlen lassen.

Danach alles erneut für ca. 1-2 Minuten backen bis die einzelnen Schichten kross sind. Wieder stapeln und auskühlen lassen. Du kannst es dann auch mit Olivenöl bestreichen und Kräutern bestreuen – und auch nochmals kurz in den Ofen tun.

PS: Lust auf mehr Backrezepte? Schau mal bei den veganen Waffeln vorbei, kann sie nur wärmstens empfehlen!

Rezept für Sardische Nudeltaschen „Culingiones“ vegan

Zutaten für die veganen Nudeltaschen Culingionis

  • 200g Weizenmehl
  • 200g Hartweizengrieß
  • 300g Blattspinat
  • 2 EL vegane Butter
  • 500g gestückelte Tomaten
  • 1 Prise Safran
  • Muskatnuss
  • Salz + Pfeffer
  • Evtl. eine halbe Zwiebel
  • 4 EL Olivenöl

Zubereitung der veganen Nudeltaschen

Für den Pasta Teig das Mehl, den Hartweizengrieß, Salz und etwas Olivenöl verkneten. Unbedingt ca. 10 min lang, das ist wichtig für die Pasta. Dann für 30 Minuten in Frischhaltefolie wickeln und ruhen lassen. Den Safran in etwas warmem Wasser lösen.

Für den Tomatensugo entweder Dosentomaten nehmen oder die Tomaten abbrühen und schälen, dann kleinschneiden. Ca. 3 EL Olivenöl auf mittlere Temperatur erhitzen und die Tomaten hinzufügen. Safran Wasser dazu und bei geschlossenem Deckel langsam einkochen (ca. 25 Minuten). Immer wieder mal umrühren.

Für die Füllung der Nudeln den frischen Blattspinat putzen und waschen. Dann nass in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen. In einer Pfanne mit etwas Olivenöl und der Butter andünsten, Salz, Pfeffer und Muskat dazu. Wer möchte: kleine Zwiebelstückchen mit dazu andünsten.

Den Teig mit einer Nudelmaschine dünn ausrollen, Quadrate schneiden und die Füllung (ca. 1 TL hineingeben). Ränder anfeuchten mit Wasser und einer Gabel dann die Nudelränder zudrücken.

Wasser in einem Topf erhitzen und die Teigtaschen ca. 7 min garen lassen. Mit dem Sugo anrichten.

Ein weiteres, sehr leckeres italienisches Dessert ist der Tiramisu. Dazu habe ich dir in diesem Artikel ein tolles veganes Rezept mit Matcha!

Buon Appetito!

Hast du Startschwierigkeiten vegan zu werden? Mein veganer Starterguide hilft dir, alte Gewohnheiten abzulegen und nach den Werten zu leben, die dir wichtig sind. Er hat schon vielen Menschen geholfen, erfolgreich in ihr veganes Leben zu starten. Erfahre hier mehr.

vegane Gerichte
Sardinien vegan
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Das vegane Starterpaket

Eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum vegan leben

  • Vegane Ernährung: Die wichtigsten Nährwerte, Vitamine & Co 
  • Die ersten Schritte zum veganen Leben inkl. 5 Routinen
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  • Ernährungspyramide
  • 10 Booster Zutaten für deine Gerichte
Rezept Zusammenfassung & Bewertung
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Rezept für:
Sardinien vegan - Erfahrungsbericht und vegane italienische Rezepte
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Hey, ich bin Melanie!

Ich bin die Gründerin von vegaliferocks.de. Ich habe ich meinen 9 to 5 Angestellten-Bürojob an den Nagel gehängt, um meiner Passion für ein gesundes, veganes Leben nachzugehen. Als zertifizierte vegane Ernährungsberaterin begleite ich nun Menschen auf ihrem Weg zu einem gesunden und erfüllten veganen Leben. Ich freue mich riesig, über meinen veganen Blog Vegalife Rocks jeden Monat zehntausende Menschen zu erreichen, die mit mir gemeinsam ihr Leben rocken. Lies hier mehr über mich >>>

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